Schönen Nachmittag!
Ich möchte hier gerne einmal meine Meinung zum Theme Baujahrsgrenze bei Oldtimerveranstaltungen kundtun. Ich finde es nämlich nicht richtig, dass man jetzt ein Mindesalter von 30 Jahren eingeführt hat. Warum? Ganz einfach. Ich habe mit der Oldtimerei in den späten 70er Jahren begonnen, genau genommen habe ich mein erstes Motorrad anno 1975 restauriert, und das war damals eine Puch 125 mit Baujahr 1955, also war das gute Stück damals gerade erst mal 20 Jahre alt. Für mich war es trotzdem ein Oldtimer, und ich hatte riesige Freude daran. Diese wurde mir zwar dann in der ersten Zeit von den "alteingesessenen" Oldtimerfahren verleidet, die mir als damals gerade mal 21-jährigem Jungspund, immer wieder weismachen wollten, ein Oldtimer müsse ein Vorkriegsfahrzeug sein, also zum damaligen Zeitpunkt 30 Jahre oder älter. Ich, und so manche meiner Altersgenossen, die wir uns mit der Oldtimerei befasst haben, haben diese Aussagen schon sehr als Abwertung aufgefasst, und wir haben uns damals im diesen erlauchten Kreisen nicht wirklich wohlgefühlt.
Und wie soll es wohl heute einem jungen Menschen mit 20, 25 Jahren gehen, der auf den Zug der Oldtimerei aufspringen nöchte? Der beschäftigt sich hat auch mit Fahrzeugen, die 20, 25 Jahre alt sind, denn die sind für den Nachwuchs noch leistbar. Wenn man aber jetzt wieder auf einer 30-Jahr Grenze besteht, dann werden wir als Oldtimerszene (soferne man hier von einer einheitlichen Szene überhaupt sprechen kann ...) wieder den Fehler machen, den Nachwuchs zu vergraulen. Ich denke, man sollte hier den Jungen eine Chance geben dabeizusein, und das geht halt nur, wenn man die Baujahresgrenze entsprechend ansetzt. Das ist halt die Meinung eines mittlerweile auch in Ehren ergrauten 55-jährigen Oldtimerfan, der vielleicht hier anders denkt als die Masse. Ich würde mich über Eure Kommentare und Meinungen freuen!
Liebe Grüsse, Alfred